Am 28. Mai 2014 um 21:57 Uhr mitteleuropäischer Zeit startete der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS und führte dort ein halbes Jahr lang Forschungs-Experimente durch, die man so auf der Erde nicht durchführen kann. Während seines Aufenthaltes, 400 km über uns, fütterte er seine Follower mit Informationen und grandiosen Fotografien über diverse soziale Netzwerk-Kanäle. Z.B. über Twitter: https://twitter.com/astro_alex
Am 10. November 2014 landete er nach dreieinhalb Stunden Flugzeit an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs um 4.58 Uhr Mitteleuropäischer Zeit in der kasachischen Steppe. Welcome back!
Am 25.04.2015 besuchte Alexander Gerst das Technik Museum Speyer und hielt dort einen Vortrag über seine Mission „Blue Dot“. Abgesehen davon, dass Alexander Gerst ein äußerst charismatischer Astronaut ist, der in seiner witzigen und eloquenten Art die Inhalte der Weltraumfahrt und seiner Mission hervorragend kommunizieren kann, steckt hinter all seinen Aktivitäten aber eine äußerst wichtige und beängstigende Botschaft: Wir sollten einmal neu darüber nachdenken, wie wir mit unserem kleinen „Blue Dot“-, unserem Mutter-Raumschiff Erde umgehen. Fotos von Gerst zeigen, wie sehr wir dem Regenwald zusetzen. Oder wie rasch Gletscher schmilzen. Oder auch, wie Kriege aus dem Weltall bei Nacht aussehen.
Als „Vor-Band“ für den Auftritt von Alexander Gerst referierte Prof. Mike Rast von der ESA Direktion für Erd- und Umweltbeobachtung in Rom über das Thema „Wohin reist unser gemeinsames Raumschiff Erde“. Prof. Rast zeigte ebenfalls ein Bild auf, welches nachdenklich werden läßt. 2050 haben wir eine Weltbevölkerung von ca. 10 Milliarden Menschen zu versorgen. Woher Wasser, Fleisch und Lebensraum nehmen? Wir haben nur diesen einen Planeten.
Alexander Gerst’s Mission ist mehr als nur ein Weltraum-Abendteuer. Sie soll uns durch seine Augen und seine Worte einen neuen Blick auf die Erde geben. Erst wenn man sich die Dinge einmal von außen anschaut, erkennt man das gesamte Bild. Bestimmte Probleme erscheinen dann eher klein, andere rücken erschreckend nah in den Vordergrund. Gerst erzählt gerne und intensiv von seinem für uns alle wertvollen Perspektivwechsel.